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12. Jhd. Besiedelung unseres Ortes, vermutlich durch rheinfränkische Bauern, und Anlegung als zweireihiges Waldhufendorf entlang des Unritzbaches, in der „grünen Aue“. Es entstehen zwei Gebietsteile: Eine Hälfte mit Klosterlehen wird durch das Chemnitzer Benediktiner-Kloster verwaltet, der andere Teil unseres Ortes gehört zur Ritterlehensherrschaft Rabenstein, später Waldenburg. Grüna bildet seit der Gründung mit Reichenbrand eine Kirchgemeinde.
1263 Erste urkundliche Erwähnung Grünas (für das Klostergebiet)
ab 1331 Ausdehnung des Bannmeilenrechts der Stadt Chemnitz über unseren Ort
ab 1375 Grüna geht durch Kauf vollständig in den Besitz und die Oberlehensherrschaft des Chemnitzer Klosters über. Für den früheren reichsritterlichen Lehensteil, später Rittergutsteil, bleiben je nach Macht und Einfluß weiterhin Besitzansprüche von Grundherren (wie die Herren Kriebitzsch) als Unterlehen bestehen.
1517 Belehnung der Grundherren von Meckau aus Limbach und 1527 Wolfs von Schönberg mit Gebietsteilen (dem späteren Rittergutsteil) durch das Chemnitzer Kloster
etwa 1540: Nach Einführung der Reformation und Auflösung des Chemnitzer Klosters kommt Grüna fast vollständig unter wettinische Herrschaft und wird vom kursächsischen Amt Chemnitz verwaltet. Der bisherige Klosterteil wird Amtsteil, die andere Gebietshälfte Rittergutsteil.
1555 Neuregelung der Bannmeilenrechte der Stadt Chemnitz im Grimma’schen Vertrag. Dadurch weitere Ausdehnung der Gebiets- und Machtansprüche der Stadt Chemnitz
ab Mitte des 16. Jhdts.: Der Rittergutsteil unseres Ortes wird zeitweise von der Rabensteiner Herrschaft, dem Hause von Carlowitz und den Schönberger Grundherren in Limbach und Niederfrohna verwaltet. Chemnitz gewinnt jedoch zunehmend an Einfluß.
1618-48 Plünderung und teilweise Zerstörung des Ortes im 30jährigen Krieg
1632/33 Pest in Grüna
1701 Grüna begeht das erste eigene Kirchweihfest in Reichenbrand / Die Geschichte der Grünaer Kirmes
1708/09 Erster Schullehrer im Ort für Obergrüna
1727-42 Einschränkung der Jurisdiktion für Obergrüna durch das Amt Chemnitz
1756-63 Hohe Abgaben und Belastung durch preußische Truppen im 7jährigen Krieg
1771-73 Hungersnot in Grüna
1775 Erste Dorffeuerschutzordnung in Grüna
ca. 1800 Älteste bekannte Schule in der Dorfstraße 123 eingerichtet (später Gasthaus „Stadt Hamburg“)
1806-13 Besetzung unseres Gebietes durch Napoleons Truppen
1820 Bau der Hohensteiner Straße (jetzt Chemnitzer Straße)
1834 Obere Schule erbaut (Feldstraße 45)
1835 Einführung der allgemeinen Schulpflicht
um 1836 Befreiung von Grund- und Gutsherrschaft, Aufhebung der Frondienste und anderer feudaler Abgaben (neue Sächsische Verfassung von 1831)
1839 Durchführung der ersten Gemeindewahl in Grüna
1839 Erste Schule für Niedergrüna (Chemnitzer Straße 28)
1841 Anlegung eines eigenen Friedhofes (vorher Bestattungen in Reichenbrand)
1848 Gründung des „Allgemeinen Turnvereins“ als erster Verein Grünas
1854 Eröffnung der „Postexpedition“
1855 Auflösung der Patrimonialgerichte (in Grüna war der Gerichtssitz im Türk-Gut - jetzt Folklorehof)
1858 Erste Eisenbahnverbindung Chemnitz – Hohenstein-Ernstthal - Zwickau mit Haltepunkt Grüna eröffnet
1861/62 Beginn der gesetzlichen Gewerbefreiheit
1863 Übernahme der freiwilligen Feuerwehr in Verantwortung durch die Gemeinde
1878/80 Die Kulierhandschuhwirkerei erreicht größte Bedeutung für Grüna (kulieren = Schleifen bilden, d.h. nicht gewebt)
1871-82 Ernst Georg Baumgarten, Königlich-Sächsischer Oberförster, hat seine Wohn- und Arbeitsstätte in der Oberförsterei an der Forststraße. Als Lebensaufgabe sieht er jedoch die Erfindung eines lenkbaren Luftschiffes. Dazu führt er, unterstützt durch den Grünaer Gastwirt Franz Keil und später durch den Leipziger Verlagsbuchhändler Dr. Friedrich Hermann Wölfert, zahlreiche Versuche und bemannte Aufstiege durch.
1884 Erbauung des jetzigen Rathauses (Chemnitzer Straße 109) als Schule für den oberen Ortsteil
1886 Errichtung des Totensteinturmes
1888 Herausgabe des ersten Gemeindeblattes Grünas, ab 1897 als „Wochenblatt für Grüna“ bezeichnet
1893 Bau und Eröffnung der Zentralschule für den gesamten Ort (Chemnitzer Str. 83)
1894 Einweihung der Grünaer Kirche
1894 -1979 Der Volkschor - 85 Jahre lang mitbestimmend für die Kultur in Grüna
1895 -1913 Bad Grüna (jetzt Das Alten- und Pflegheim "Am Wald)
Ein Relikt aus vergangener Zeit ein 100 Jahre altes Steintor beim Alten- und Pflegeheim
1897 Eröffnung der oberen Bahnlinie Wüstenbrand – Grüna – Rabenstein – Limbach
1900 Die Gemeinde erhält Stromanschluß.
1903 Bau des Oberen Bahnhofes, Eröffnung der Industriebahn nach Chemnitz
1906 Einweihung der Turnhalle (Chemnitzer Straße 89)
1908 Bau der Wasserleitung, 1912 Erweiterung der Wasserwerksanlage im Wiesengrund Gründung der Genossenschaftsbank
1910 Gründung der Spar- und Baugenossenschaft
1911 Hausnummerierung und Wasserversorgung
1912 - Gründung des SV Grüna 1912 e.V.
1913 Errichtung der ersten Häuser der Spar- und Baugenossenschaft Verbreiterung und Ausbau der Chemnitzer Straße mit Bürgersteigen
1914 - 1918 Zur Entwicklung der Ernährungslage der Menschen im 1. Weltkrieg
1916 Die Gemeinde erhält Gasanschluß.
1924 Das erste Grünaer Kino wird im Oberen Gasthof eröffnet und wenig später in die umgebaute Turnhalle Nähe Bahnhof verlegt.
1924 Zur Geschichte des Naturparkes und der „Dachsbaude“
1926 Fertigstellung des Grünaer Sommerbades (zweitgrößtes Freibad Sachsens) im Tal des Wiesenbaches
1928 Errichtung der Sportanlage im Wiesengrund
1930 Weltwirtschaftskrise. Auch Grünaer Betriebe werden stillgelegt.
1933 Errichtung der nationalsozialistischen Herrschaft. In Grüna werden mehrere Bürger, die den Parteien KPD und SPD angehören, „in Schutzhaft“ genommen sowie Lehrer aus ihrem Dienst entlassen.
1934 Beginn der Regulierung und teilweisen Überbauung des Dorfbaches. Dies ist eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, um die hohe Arbeitslosigkeit im Ort zu vermindern. Auch soll der häufigen Hochwassergefahr des Dorfbaches entgegengewirkt werden.
1935 Die Flachsaufbereitungsfabrik Türk & Liebers Co., größter Textilbetrieb im Ort, nimmt auf dem Grundstück der ehemaligen Reichelbleiche ihre Tätigkeit als Zulieferbetrieb für die Rüstungsindustrie auf.
1936 Fertigstellung und Eröffnung der Autobahn Dresden – Meerane
1936-38 Aufstieg der Grünaer Fußballmannschaft in die Gauliga Sachsens
Sept. 1939 Beginn des 2. Weltkrieges. Alle Lebensmittel und die meisten Verbrauchsgüter wie Schuhe und Textilien werden rationiert und Karten bzw. Bezugsscheine dazu eingeführt. Über 1000 Grünaer Bürger werden zum Kriegsdienst eingezogen.
1944 drastische Verschlechterung der Lebenslage in der Bevölkerung. Anglo-amerikanische Luftverbände dringen in unseren Luftraum ein und zerstören Fabriken und Wohngebäude. Im September Einberufung aller waffenfähiger Männer zwischen 16 und 60 Jahren zum „Volkssturm“. In Grüna erscheinen die ersten Flüchtlinge.
Das Ende des 2. Weltkrieges 1945 in Grüna
Grüna 1945 unter der US Amerikanischen Besatzungsmacht
Grüna in den ersten Tagen und Wochen des Juni 1945 nach der Besetzung durch die sowjetischen Truppen
Juni 1945 Bildung einer „antifaschistisch-demokratischen“ Gemeindeverwaltung in Grüna
Sept. 1945 Durchführung der Bodenreform, Entnazifizierungsaktionen und Enteignungen im Ort Abbau des zweiten Eisenbahngleises der Strecke Chemnitz-Zwickau (Reparationen)
März 1946 Beginn der Kriegsreparationsleistungen für die Sowjetunion durch die meisten Grünaer Betriebe
1947 Schlimmstes Nachkriegsjahr mit größter Hungersnot in Grüna Errichtung eines Zweigbetriebes der SAG Wismut (ab 1954 SDAG = Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft) auf dem Gelände der einstigen Betriebe Abel u. Opitz, Chemnitzer Str 11-13
1947 Zur Entwicklung der Kindertagesstätten in Grüna - der 1. Kindergarten
1950 Eröffnung der ersten HO-Verkaufsstelle (= Handelsorganisation) im Ort
1953 Eröffnung des Kindergartens in der Chemnitzer Straße 93
1953 Abriß des alten Totensteinturmes. Später Errichtung des heute noch bestehenden Beton-Funkturmes (zur Nachrichtenübertragung des internen Parteirichtfunknetzes der DDR) mit mehrfacher Stacheldraht-Umzäunung gegen Zutritt der Bevölkerung
1956 Gründung des ersten Kinder- und Schulhort in Grüna
1958 Wiederaufnahme des Omnibusverkehrs nach Karl-Marx-Stadt (jetzt Chemnitz) und nach Hohenstein-Ernstthal
1959 Inbetriebnahme der elektrischen Straßenbeleuchtung (vorher nur Gaslaternen)
bis 1959 Errichtung der ersten AWG-Wohnhäuser (= Arbeiter-Wohnungsbau-Genossenschaft) zur Linderung der Wohnungsnot Nahezu alle größeren Betriebe im Ort werden verstaatlicht und damit zum VEB (Volkseigener Betrieb)
1959-60 Fast alle Bauernhöfe im Ort werden in den LPG (Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften) „Tierzucht“ und „Grüne Aue“ zusammengeschlossen.
1972 Zwangsverstaatlichung aller noch verbliebenen halbstaatlichen Betriebe im Ort Errichtung einer Kinderkrippe in der ehemaligen „Abel-Villa“ (Chemnitzer Str. 18)
1976 Aus- und Umbau der ehemaligen Textilfabrik an der Dorfstraße 54 zu einem Landambulatorium mit damals moderner Laboreinrichtung und Zahntechnik Baubeginn für den Erweiterungsbau des Feierabend- und Pflegeheims Grüna, Rabensteiner Straße 14 (jetzt Altenheim „Am Wald“)
Aug. 1985 Einweihung der neuen POS (Polytechnischen Oberschule) „Karl Marx“, August-Bebel-Straße 7
1989-90 Politische Wende in Deutschland und in Grüna
Mai 1990 Konstituierung des neuen frei gewählten Gemeindeparlamentes
Zur Entwicklung der Kindertagesstätten in Grüna von 1990 bis 1999
Ende 1990 In Grüna entstehen die ersten größeren Kaufstätten, das „Kaufhaus Simmel“ in der früheren Handschuhfabrik Uhlmann u. der „Plus-Markt“ in der ehem. Reichelbleiche
1991 Zusammenbruch der einheimischen Industrie. Die meisten örtlichen Betriebe müssen ihre Produktion reduzieren und schließlich ganz einstellen. Mit dem enormen Beschäftigungsabbau steigen Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit weiter an. In der Landwirtschaft des Ortes erfolgen mit der Bildung des Agrarbetriebes „Unteres Erzgebirge“ weitere Umstrukturierungen. Nur einige wenige Bauern bewirtschaften ihren Hof selbständig im Nebenerwerb.
Aug. 1991 Grundsteinlegung zur Errichtung d. neuen Gewerbegebietes „An der Wiesenmühle“
Ende 92 Baubeginn für ein zentrales Abwasserkanalnetz im Ort
1993 Grundsteinlegung für das Wohngebiet „Am Hexenberg“ (ca. 1000 Bewohner) Schließung des Grünaer Sommerbades
Mai 1994 Eröffnung des 9 Hektar großen Industrieparkes Grüna auf dem Gelände des ehemaligen VEB Drahtziehmaschinenwerk
Aug. 1996 Fertigstellung und Eröffnung des Folklorehofes als kultureller Mittelpunkt des Ortes
März 1997 In einer Bürgerbefragung sprechen sich 96 % der Wahlberechtigten Grünas und Mittelbachs für die Bildung einer Einheitsgemeinde aus.
Okt. 1998 Einweihung des neuen Totensteinturmes
1.Januar 1999 Per Gesetz erfolgt die Zwangseingemeindung nach Chemnitz;