Auf Fahrradspuren der Vergangenheit ... Ob Mifa oder Diamant – bei Fahrrad-Steinbach in guter Hand

Auf Fahrradspuren der Vergangenheit ... Ob Mifa oder Diamant – bei Fahrrad-Steinbach in guter Hand

Wer kennt ihn heute noch, den STEINBACH, KURT (geb. 1902, gest. 1984, im Bild zweiter von links) und seinen FAHRRADLADEN?

Zwischen einstigem Textilkonsum und Böttchers Bauerngut, dort, wo heute die Parkfläche der Bäckerei Schäfer zu finden ist, stand bis in die 70-er Jahre der Laden.

Hier reparierte Kurt, auch Kurtl genannt, Fahrräder aller Art, verkaufte Fahrradteile und folgte dem Slogan „Aus Alt mach Neu“. Fahrrad–Steinbach war jederzeit zu Diensten, freundlich, flink und – wie alle Steinbachs – mit der Portion Humor anzutreffen. So kam es nicht selten vor, dass junge Kerle einfach mal reinschauten, so ganz ohne Rad, Auftrag oder Kaufabsicht, nur mal schauen und bisschen unterhalten.

Wenn Kurt zum Einkauf unterwegs war, konnte es passieren, dass die Kundschaft an der Ladentür einen Zettel vorfand, auf dem zu lesen war „Komme gleich wieder“ oder

Begonnen hatte alles in der Dorfstraße 141, wo Steinbachs zu Hause waren. Heute befindet sich an dieser Stelle die Zimmerei Beckmann. Bis 1927 war hier Kurts erstes Geschäft, sein erster ,,Bike Shop“ - wie man heutzutage sagen würde. Zusammen mit seiner Mutter Anna Steinbach führte er das Geschäft, wie auch später auf der Chemnitzer Straße 74.

Möglicherweise ist nur wenigen Grünaern bekannt, dass es nach 1929 in Chemnitz, wo Kurt auf der Feldstraße (jetzt Rembrandtstraße) mit seiner Familie wohnte, ein Zweitgeschäft gab. Und 1939 wurde auf der Annaberger Straße 59 der Fahrradhandel noch einmal erweitert und ein großes Geschäft betrieben.

Doch in der Bombennacht im März 1945 verlor die Familie in Chemnitz alles, das Wohnhaus und das Geschäft. So wurde der Grünaer Laden zur Rettungsinsel, war Notunterkunft und Arbeitsstätte für die Familie.

Für mich als Enkelin gehören der Steinbach-Opa und sein Laden zu den schönen Erinnerungen der Kindheit. Schließlich gab es dort immer was zu sehen, zu reden und sogar zu verkaufen. Da waren die bunten Putzringe, Fahrradklingeln, -netze, Bremsgummis und Fahrradlampen, ...

Ich denke, der eine oder andere ältere Leser hätte an dieser Stelle vielleicht noch eine kleine Episode hinzuzufügen.

Mich würde es freuen, wenn es gelungen ist, Sie, liebe Leser des Ortschaftsanzeigers; auf die Fahrradspur mitzunehmen, ein klein wenig Vergangenes zu beleuchten, Erinnerungen wachzurufen.

Siglinde Wieduwilt

Dieser Artikel stammt aus dem Ortschaftsanzeiger Grüna / Mittelbach April 2025

gruena-online.de

Der Heimatverein Grüna e.V. betreibt diese Internetseite, um unserem Ortsteil Grüna eine gewisse Eigenständigkeit zu erhalten.

Heimatverein Grüna e.V.

Die Arbeit des Heimatvereins ist sehr vielseitig.
Interesse an einer Mitarbeit?
Bitte treten Sie mit uns in Kontakt!

REDAXO 5 rocks!