… aber zu berichten ist hier über März und April. (Zum Mai dann die beiden folgenden Beiträge von Fritz Stengel.)
Am 25. März fand eine Mitglieder- und Wahlversammlung des Heimatvereins statt. Berichtet wurde vom bisherigen Vorsitzenden Jens Bernhardt über die Arbeit der vergangenen 2½ Jahre. Die Arbeit wurde von den versammelten Vereinsmitgliedern bestätigt. Auch der Finanzbericht, vorgetragen vom Schatzmeister Steffen Schaarschmidt und begutachtet von den Revisoren, fand die Zustimmung des Vereins, so dass die bisherige Leitung entlastet wurde.
In den neuen Vorstand wurden die bisherigen Mitglieder gewählt– mit einer Änderung: Vorsitzender und Stellvertreter tauschten ihre Plätze, so dass der neue Vorstand nunmehr folgender ist:
Vorsitzender Detlev Mühlstein Stellv. Vorsitzender Jens Bernhardt Schatzmeister Steffen Schaarschmidt Öffentlichkeitsarbeit André Böttcher
Gratulation den Gewählten und gute Wünsche für die weitere Vereinsarbeit!
Es folgte dann am 29.März der Einsatz zur jährlichen Reinigung des Sprudelsteins. Sorgen bereitet die starke Algenbildung auf dem Stein, wie das Bild zeigt. Dem konnte nur mit Hochdruckreiniger entgegen gewirkt werden. Ob es da eine längerfristige Lösung geben kann, wird sich in Beratung mit Vertretern des Umweltamtes herausstellen.
Da der Aufbau und die Dekoration des Osterbogens über dem Sprudelstein rechtzeitig vor Ostern fertig werden sollten, erfolgte die Reinigung bereits 2 Wochen vor dem allgemeinen Frühjahrsputz-Termin für Grüna.
In der Woche vor Ostern, am 14.April, fand dann endlich die offizielle Eröffnung des „Freizeitareals Bergstraße“ und des neuen Rundwanderweges um Grüna statt. Finanziert wurden beide Vorhaben aus Geldern, die die Stadt Chemnitz im Rahmen der Interventionsflächen zur Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 zur Verfügung gestellt hat. Der Heimatverein hat mitgewirkt.
Die Eröffnung an der Bergstraße fand unter Anwesenheit des Baubürgermeisters, Herrn Stützner, und Vertretern des Ortschaftsrates und des Heimatvereins statt. Begleitet wurde der Nachmittag von dem Chemnitzer Ensemble „Singende Hörner“ auf 3 Alphörnern – passend zum Areal BERGstraße.
Nachdem die Vertreter der Kulturhauptstadt, die Vorsitzenden von Ortschaftsrat und Heimatverein sowie ungeduldig wartende Kinder das Band zerschnitten hatten, nahmen die Kinder den Pumptrack (also den „Pump-Pfad“, auf dem man nur durch Auf-und-Abwärtsbewegung des Körpers die Wellen überwindet, ohne in die Pedale zu treten) in Besitz.
Nach einem kleinen Imbiss ging es dann für die meisten Anwesenden noch auf eine, diesmal noch kurze Tour auf den neuen Wanderweg.
Viel Arbeit wurde durch den Heimatverein in die Planung des Wanderweges und dessen Gestaltung mit Wegemarkierungen und Informationstafeln gesteckt. Hier ist besonders Walter Bunzel zu nennen, der den zeit- und nervenraubenden Prozess durchgestanden hat. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Auf den großen Tafeln am Waldrand sind umfangreiche Informationen zu der jeweiligen Umgebung der Tafeln und zu Grüna zu lesen. Hervorzuheben ist dabei die Tafel am Waldrand bei „Nitzschens Bank“. Dort findet man zu den von dieser Stelle aus sichtbaren aktuellen und ehemaligen Firmengebäuden Informationen zu den jeweiligen Firmengeschichten. Weiterführende Informationen findet man über die QR-Codes auf den Tafeln oder direkt im Internet des Heimatvereins http://www.gruena-online.de/das-ist-gruena/informationen-zum-wanderweg .
Passend zum neuen Wanderweg nun noch die vollständige erste Strophe des Gedichts von Emanuel Geibel:
Der Mai ist gekommen,
die Bäume schlagen aus
da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zuhaus;
wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt,
so steht auch mir der Sinn in die weite, weite Welt.
Schließlich fand am Gründonnerstag vor Ostern mit dem Einschalten des Sprudelsteins unser traditionelles Osterbrunnenfest statt, mit Bastelarbeiten für Kinder und einem Imbiss mit Roster, Wiener Würstchen und Getränken.
Ulrich Semmler, Heimatvereins Grüna e.V.
Mit dem Luftschiff in den Mai
Am traditionellen Umzug zum Maibaumsetzen bei unseren Nachbarn in Reichbrand hatten wir vom Heimatverein Grüna schon auf verschiedene Weise teilgenommen: zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit einem Kremser, und natürlich mit unserem Vereinsluftschiff „Baumgarten NT“. Letztgenannte Variante ist die aufwendigste, die uns bei steigendem Altersdurchschnitt schon manchmal vor Personalprobleme stellt. Denn auch der Fliegende Oberförster hätte ohne eine starke Haltemannschaft keinen einzigen Aufstieg machen können.
So freuten wir uns sehr, dass mit Hilfe zweier tatkräftiger Gast-Damen nach 2019 und 2023 nun wieder der Reichenbrander Umzug mit unserem grün-weißen Hingucker bereichert werden konnte. Vor Ort hatten die Freunde vom Heimatverein Reichenbrand alles bestens organisiert und vorbereitet, damit vor allem der Auf- und Abbau unseres Gefährts reibungslos vonstatten gehen konnte, und das bei großem Getümmel und lebhaftem Auto- und Fahrradverkehr selbst auf der Nevoigtstraße, wo sich der Umzug formierte.
Zur Marschmusik einer Blaskapelle setzte sich der Zug in Bewegung, auf bekanntem Rundkurs über die Zwickauer, Hohensteiner, Lenné- und Mitschurinstraße zum Ziel am Haus des Gastes. Neu für uns war, in der Gondel vier Fahrgäste (Kinder) zu befördern. Am Straßenrand sahen wir viele bekannte Gesichter, und noch mehr haben wohl uns erkannt. Unser Luftschiff ist auch immer wieder das vielleicht beliebteste Fotomotiv bei so einem Umzug. Häufig gab es den Rat, nur gut festzuhalten, damit das Luftschiff nicht abhebt. Was sie ja nicht wussten: Vorsichtshalber hatten wir weder Wasserstoff noch Helium in den Ballon gefüllt, sondern bloß Luft …
Nach dem Absaugen selbiger und dem Verstauen aller Teile in einem PKW-Anhänger saßen wir im Haus des Gastes noch eine Weile mit den Reichenbrander und den Mittelbacher Heimatfreunden bei Kaffee und Kuchen zu einem Gedankenaustausch zusammen. Wir sagen herzlich Danke, es hat Spaß gemacht, und wenn möglich gern wieder!
Fritz Stengel, Heimatverein Grüna e. V.
Sie kamen aus Bernsdorf, Burgstädt und Berlin – die „Nachteulen“, die auf ihrem Weg durch die Kultur und Geschichte der Stadt und Region Chemnitz auch ins Rathaus Grüna fanden. Dass es hier mal einen Luftschiffpionier gab, das hat die Meisten überrascht und neugierig gemacht.
Nach den guten Erfahrungen der letzten Jahre war es für den Heimatverein Grüna keine Frage, sich auch im Kulturhauptstadt-Jahr an dieser Veranstaltung zu beteiligen. Dass dies eine besondere Museumsnacht war, spürten wir an der Zahl und am Verhalten der Besucher. Die Zahl war etwas geringer, weil noch mehr Einrichtungen als sonst die Qual der Wahl verstärkten. Aber wer zu uns kam, zeigte in der Regel großes Interesse und schaute sich lange und intensiv im Rathaus um: in der Baumgarten-Wölfert-Gedenkausstellung im Erdgeschoss, in der kleinen Textilausstellung im Oberschoss, und blieb auch beim 17-minütigen Video zur Luftschiffgeschichte lange im Ratssaal sitzen.
Um mal etwas Besonderes anzubieten, hatten wir zwei Bildervorträge ins Programm aufgenommen, präsentiert durch den „Oberförster Baumgarten persönlich“, in dessen Rolle der Verfasser dieser Zeilen wieder mal geschlüpft war. Bereits um 17.15 Uhr stellte er Kindern und ihren Begleitern die Frage: „Fliegen wie ein Vogel – geht das?“ und spannte den Bogen vom ersten bemannten Ballon über Lilienthal bis zum Düsenflieger. Einige Kinder zeigten sich dabei bereits sehr gut informiert.
Der zweite Vortrag für „die Großen“ um 21 Uhr mit dem Titel „Georg Baumgarten und Dr. Hermann Wölfert – Leben und Sterben für eine Idee“ war im Programmheft leider nicht als Vortrag ausgewiesen, hatte aber trotzdem einiges Publikum. Die Überschrift wurde kurzerhand abgeändert in „Die unglaublichen Abenteuer des Fliegenden Oberförsters von Grüna – von ihm selbst erzählt“. Alle blieben bis zum Schluss …
Auch im Obergeschss konnten sich Karla Krahmer, Inhaberin der letzten Grünaer Textilfirma, und ihr Lebensgefährte Klaus Ahnert wieder über das rege Interesse der Besucher an der Industriekultur Grünas freuen. Über die Geschichte der Strumpf-, Handschuh- und Textilindustrie in Grüna kann wohl niemand so wie sie sachkundige Auskunft geben, was die Besucher auch spürten. Eine große Kollektion an Handschuhen und Textilien aus ihrer Produktion sowie einige historische Gerätschaften erinnerten an die Zeit, als Textilien noch hier in der Heimat hergestellt wurden.
Ein herzlicher Dank an alle Mitwirkenden, u. a. Marion Ozanik am Einlass, Jens Bernhardt für die Verpflegung, sowie Christine Vieweg, Detlev Mühlstein, Walter Bunzel und Klaus Weigelt – und an alle Besucher!
Übrigens: Einige Gruppenbesuche in unserer Ausstellung anlässlich von Klassentreffen und Familienfeiern sind bereits gebucht. Wäre das auch was für Sie? Bis dahin also!
Fritz Stengel, Heimatverein Grüna e. V.
Dieser Artikel stammt aus dem Ortschaftsanzeiger Grüna / Mittelbach Juni 2025