Der Ortsvorsteher Grüna berichtet im August 2025

Der Grünaer Ortsvorsteher berichtet

Sommerloch? - keine Spur, oder?

An erster Stelle wünscht der Ortschaftsrat Grüna allen eine angenehme Erholungsphase mit dem Wunsch, dass alle gesund wieder unseren Heimatort erreichen, sollten sie ferne Ziele gewählt haben.

Zuerst geht das Wort an unseren Oberbürgermeister, der folgendes Grußwort übermittelte:

©Phillip Köhler

Liebe Grünaer und Mittelbacher,

Demokratie ist für viele von uns selbstverständlich geworden – gerade für die Jüngeren unter uns, die in einem freien Land aufgewachsen sind. Doch der Blick zurück zeigt: Diese Freiheit ist das Ergebnis mutiger Entscheidungen und harter Kämpfe.

Es ist nicht leicht, jungen Menschen heute zu vermitteln, wie wertvoll das ist, was für sie selbstverständlich erscheint. Reisen, Bildung, freie Berufswahl oder das Teilen der eigenen Meinung – all das war für frühere Generationen unvorstellbar. Ohne den 17. Juni 1953 und den Herbst 1989 sähe unser Leben heute ganz anders aus: eingeschränkt, überwacht, unfrei.

Demokratie bedeutet, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der Regierungen abgewählt werden können, in der Kompromisse dazugehören, in der nicht die Lautesten oder Reichsten bestimmen, sondern Argumente und Überzeugungen zählen. Das ist manchmal mühsam, aber es ist auch eine große Chance: Denn es liegt an uns allen, wie wir unser Zusammenleben gestalten.

Freiheit braucht Erinnerung. Und Demokratie braucht Menschen, die sich engagieren – im Ehrenamt, in Initiativen, in Nachbarschaften. Menschen, die nicht wegsehen, wenn andere Hilfe brauchen, und die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Dieses Engagement kann viele Gesichter haben: Ob als Trainerin im Sportverein, als Freiwilliger bei der Freiwilligen Feuerwehr, als Elternsprecher in der Schule oder als Mitorganisatorin eines Dorffestes – überall dort, wo Menschen sich einbringen, wächst Vertrauen und Zusammenhalt. Auch wer sich in politischen Gremien, bei Bürgerinitiativen oder Umweltprojekten beteiligt, stärkt das Rückgrat unserer Demokratie. Es sind oft die kleinen, unscheinbaren Taten im Alltag, die den großen Unterschied machen: ein offenes Ohr für die Nachbarin, ein gemeinsames Projekt im Stadtteil oder das mutige Wort gegen Hass.

Ich danke allen, die sich mit Mut, Haltung und Weitblick für unser demokratisches Miteinander einsetzen. Nur gemeinsam können wir bewahren, was Generationen vor uns unter großen Opfern erkämpft haben.

Herzliche Grüße Ihr Sven Schulze

Und nun kurz gefasst ein paar News im Liveticker im Wort und Bild.

Im nächsten Anzeiger wird sich Thomas Blankenhagel, der neue amtierende Amtsleiter des Verkehrs- und Tiefbauamt der Stadt Chemnitz vorstellen. Er stellte sich bereits zum ersten OB-Gespräch des Jahres 2025 den Ortsvorstehern vor. Gastgeber war Einsiedel, da in Einsiedel in diesem Jahr ein Jubiläum in der Brauerei gefeiert wird, wurde kurzerhand die Amtsstube des Rathauses für die heiligen Gemäuer der Brauerei getauscht. Deshalb waren die Gespräche auch etwas flüssiger als sonst, obwohl der Doppelhaushalt noch nicht genehmigt war. Weiterhin zugegen auch das Grünflächenamt (warum wohl auch), die Schlüssel für die Hundeklos sind aber immer noch nicht da, die Standorte sind immer noch belegt, und auf persönliche Einladung des Amtsleiters vor Ort hat sich leider immer noch nicht viel getan, außer der Aussage zur Kulturhauptstadt-Interventionsfläche, dass das hohe Gras gewollt ist – Natur eben oder so...

Angesprochen, warum die beiden neuen Fußballtore für den Bolzplatz noch nicht hier sein dürfen (lagern hinter dem Rathaus seit 3 Jahren), wurde es Zeit, den Rundgang durch Grüna zu beenden und erstmal eine Kopfschmerztablette einzuwerfen, denn so viel in kurzer Zeit kann man nicht verarbeiten. Aber in Bezug auf Natur gibt es auch Erfreuliches zu berichten, denn in unserer „Waldesluft“ gab es hohen Besuch aus Dresden vom Landesamt, der MDR war vor Ort und auch der Amtsleiter, welcher nach 5 Minuten aber wieder verschwand (bestimmt Gras mähen....). Wünschen wir, dass es in Grüna bald auch die schönste Kleingartenanlage von Sachsen gibt. Und damit ein Dank an alle Mitglieder des Vereins, an erster Stelle aber an Wolfgang Bienert nebst Gattin und den Vorstand. Schön war es, im Sachsenspiegel die Früchte der Arbeit der Mitglieder säen, ähm, sehen zu dürfen!

Ja, und wer mit offenen Augen durch Grüna geht, sieht nicht nur die Dreckecken, sondern auch mit Liebe den einen oder anderen Platz. Einen besonderen gibt es aufgrund eines Geburtstages einer Grünaer Einwohnerin an der Gabelung Röhrsdorfer Str. und Rabensteiner Str., denn die Eltern machten ihrer Tochter ein ganz besonderes Geschenk für die morgendliche Sportrunde. Dank an Jürgen Nitzsche und die Familie bzw. die Eltern des Geburtstagskindes. Nach zwei Besuchen auf dem Rathaus und netten Gesprächen wurde eine unkomplizierte Lösung mit Nachhaltigkeit für alle gefunden. Ein Herz für Grüna eben, dem heimlichen Kulturhauptstadtdorf 2025.

Und wir schreiten weiter auf der Rabensteiner Straße Richtung Herrn Starringer. Unsere Jugendfeuerwehr feierte im Juni ihr 30-jähriges und damit jungfräuliches Dienstjubiläum mit einem grandiosen Festwochenende, eine Jugendfeuerwehr der ersten Stunde der Stadt Chemnitz. Dass zum selben Zeitpunkt das Mittelbacher Dorffest stattfand, gab keinen Abbruch der Veranstaltung. Allen Beteiligten vor und hinter den Kulissen ein Dankeschön, sowie ein Dank an alle Gratulanten – Wertschätzung für die Nachwuchsarbeit ist eben alles.

Was ich als mehr als angenehm empfand war die Tatsache, über den Tellerrand zu blicken. In welcher Hinsicht? Nachdem unsere Diakonie ihr Sommerfest in Grüna gefeiert hatte, wurde noch eine Aktion zum besonderen Geschenk, was noch lange in Erinnerung bleiben wird und bald auch Früchte trägt: Eine Pflanzaktion der besonderen Art für die Heimbewohner. Mit allen fahrbaren Untersätzen und Mithilfe der Heimbewohner wurde in der auf das Jubiläums der Jugendfeuerwehr folgenden Woche ein Obstbäumchen gepflanzt. Dank an Herrn Marcel Kaden, den Heimleiter, für die Bereitstellung eines sonnigen Fleckchens.

Ja, und bald gibt es auch ein Bücherregal im Hause Starringer, gefüllt durch den Ortschaftsrat. Übrigens Bücher – also es gibt ja nicht nur die Tauschregale im Rathaus, sondern auch noch kleine Sternchen der Buchkunst:

Da ist, passend zum Sachsenring-Wochenende im Juli, DAS BUCH zum Sachsenring, denn am 26. Mai 1927 dröhnten in Hohenstein-Ernstthal zum ersten Mal die Motoren, Badberg-Vierecks-Rennen nannten die Organisatoren das Spektakel. Es war die Geburtsstunde des Sachsenrings, obwohl der Kurs erst seit 1937 offiziell diesen Namen trägt. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg fanden hier die Großen Preise Deutschlands und sogar Europas statt. Durch den hohen fahrerischen Anspruch und das große Zuschauerinteresse entwickelte sich der Sachsenring immer mehr zu einer beliebten Adresse. Daran hat sich bis heute nichts geändert! Von 1961 bis 1972 schrieb die zwischen Chemnitz und Zwickau gelegene Strecke erstmals Geschichte in der Weltmeisterschaft. Hendrik Nöbel, der Autor dieses Buches, erlebte am 17. Juli 1966 an der Hand seines Vaters den ersten Motorrad Grand Prix auf dem Sachsenring. Seitdem gehören der Motorrad-Rennsport im Allgemeinen und der Sachsenring im Besonderen zu seinem Leben. Ab 1973 blieb die Internationalität der Veranstaltungen begrenzt. Hervorgerufen durch die politische Wende und die damit verbundene Wiedervereinigung Deutschlands konnte im August 1995 das moderne Verkehrssicherheitszentrum Sachsenring eröffnet werden.

Wir bleiben bei den heißen Gefährten: Kann man mit einem Trabant Rennen fahren? Ja – man kann! Was auf dem Schleizer Dreieck im Sommer 1971 begann und nach fast zwei Jahrzehnten im September 1990 auf dem Rundkurs im tschechischen Most endete, war wohl eine der am längsten bestehenden Rennserien mit dem immer gleichen Basisfahrzeug, das zudem noch bis kurz vor Ende der Rennserie produziert wurde – dem Trabant 601.

Werksunterstützung gab es leider keine, so dass es sich einige Tüftler und Enthusiasten zur Aufgabe gemacht hatten, aus dem mager motorisierten Kleinwagen einen Spezialtourenwagen zu entwickeln. Mit einer Motorleistung, die etwa dem Dreifachen der Serienmotorisierung entsprach, erreichten die wagemutigen Piloten Geschwindigkeiten von bis zu 180 km/h. Auf den Rundstrecken und bei Bergrennen in der DDR fuhren die Motorsportler eine DDR-Meisterschaft aus. Über die 19 Jahre des Bestehens der Trabant-Rennklasse setzten sich weit über 100 Rennfahrer hinters Lenkrad eines Renn-Trabis. Manche von ihnen nur ein einziges Mal, andere blieben der Rennserie über viele Jahre treu verbunden. Doch was waren das für Leute? Taxifahrer, Ingenieure, Lehrer und auch ein „rasender“ Zahnarzt waren im Starterfeld vertreten. Aber ganz egal – sie alle lebten für ihren Trabant - Rennsport. Ein paar von ihnen werden in diesem Buch näher vorgestellt – woher sie kamen, was sie zum Trabant-Rennsport führte, aber auch, wie es nach dem Trabant-Rennsport für sie weiterging. Wie die Rennwochenenden an den Strecken abliefen, und spannende Einblicke in die Renntechnik des legendären Zweitakters dürfen natürlich da nicht fehlen. Und welchen Stellenwert der Trabant-Rennsport in der DDR hatte – auch darauf gibt dieses Buch interessante Antworten.

Ja, das war schon alles ganz schön politisch manchmal … Damals (obwohl heute noch genauso), denn wer sich gerade im Sommerloch fühlt, der kann ja genau jetzt zum Buch greifen, wie auch dem nächsten. In seiner Biographie nimmt uns der ehemalige Politiker Frank Heinrich mit auf seine zwölf Jahre lange Reise als Abgeordneter der CDU im Deutschen Bundestag. Drei Mal gewann er das Direktmandat für seinen Wahlkreis in Chemnitz. Im September 2021 verlor er die Wahl überraschend gegen den Kandidaten der SPD, dies war das Ende seiner politischen Karriere. Sein christlicher Glaube prägte seine politische Arbeit. Als Pastor der Heilsarmee setzte sich Frank Heinrich vor allem für sozialdiakonische Projekte in Chemnitz ein. Um noch mehr für arme Menschen bewirken zu können, trat er 2007 in die CDU ein. Bereits nach zwei Jahren Parteimitgliedschaft saß er im Deutschen Bundestag. Gleich zu Beginn seiner Tätigkeit als Politiker fasste er den Entschluss: „Ich möchte als Politiker Mensch bleiben“, und so schrieb er seine erlebten Geschichten auf.

Und bevor wir zu der Neuvorstellung kommen, sei erwähnt, dass es den Grünaer Klassiker „Geschichten aus der Grünen Au“ noch mit wenigen Restexemplaren gibt.

Wie angekündigt, es gibt eine Neuerscheinung, und die ist nicht nur für Hobbyfunker interessant. Jeder kennt ihn und hat sich bestimmt schon gefragt: Was ist das für ein Turm? Warum steht er hier und warum ist dort alles streng bewacht? Also damals … In diesem Buch von Peter Herrmann Rentsch und Patrick Wagner, welcher mich aus Pirna mehrmals auf dem Rathaus zur Recherche besuchte, erfährt der interessierte Leser alles Wissenswerte über das Richtfunknetz der SED im Bezirk Karl-Marx-Stadt. Über 200 größtenteils noch nie veröffentlichte Fotos, Schemata und zahlreiche Hintergrundinformationen aus erster Hand zeichnen ein umfassendes Bild dieses einst streng geheimen Nachrichtennetzes. Angefangen bei den Gründen zu dessen Erschaffung Anfang der 50er Jahre bis hin zur Stilllegung 1989 werden alle Details beleuchtet – politisch neutral und wahrheitsgemäß. Also es gibt nur 100 Stück mit geballter Info auf über 200 Seiten und das mit dem Titelbild von Grüna.

Ganz schön sportlich - und das ist die Überleitung wofür?? – klaro, für Turnhalle und Co. Denn mit den Planungen nach bestätigtem Doppelhaushalt aus der Landeshauptstadt soll nicht mehr viel Zeit vergehen bis zum Spatenstich in Grüna. Die Arbeit von 16 Jahren hat sich gelohnt - steter Tropfen höhlt den Stein, und so sind nach einem Jahr endlich die Ballfangnetze am Sportplatz hinter der „alten“ Turnhalle angebracht und das Material für eine saubere Zuwegung angeliefert.

Zu feiern gab es auch etliches, oder doch „KEIN“ Jubiläum? Zu Besuch bei den Nachbarn in Mittelbach und eigentlich mit den Wurzeln damals als Fahrschule in Grüna - Glückwunsch für 35 Jahre an Lothar und Steven Kein... Es war ein wunderschöner Nachmittag.

Und auf stolze 10 Jahre Apotheker des Vertrauens mit dem stolzen Namen das wohl bekanntesten Grünaer Einwohners als Firmenname, also nicht Aurich sondern Baumgarten. Der Apotheke, dem Meister und dem gesamten Team – herzlichen Glückwunsch und Danke auch für die jahrelange Unterstützung der Grünaer Kirmes, unser Super Richi...

Und wenn wir schon mal beim Dank sind, dann ein dickes Dankeschön auch an Fritz Stengel und Walther Bunzel für die Umsetzung und die viele Zeit für den neuen Grünaer Wanderweg, sowie die vielen fleißigen Hände bei der Ausschilderung.

Manchmal passieren Dinge schneller als die Feuerwehr.... Und damit nochmals ein Dank zu unseren Nachbarn und den Kameraden der Feuerwehr, welche an einem lauen Sommerabend eine Betriebsstätte besichtigten, um im Ernstfall noch schneller agieren zu können. Möge so etwas nie eintreten, und vergessen wir nie, dass mit jedem Einsatz der Wehren von Grüna und Mittelbach die Kameraden ihr Leben auf das Spiel setzen - „Gut Wehr!“

Ja, und da war doch noch was – Vereinsstammtisch bei unseren Wintersportverein – zwei wird es noch geben, passend zum Sommer den nächsten im Kleingartenverein „Waldesluft“ und zum Jahresabschluss dem letzten für 2025 in unserer Diakonie. Das sagt uns, dass die Zeit rennt. Und bei unseren Wintersportlern gab es auch das eine oder andere Mitbringsel, bzw. es wurden selbige in gute Hände gegeben, wie der Vereinswimpel von unserem ehemaligen Gesangsverein Grüna – Mittelbach, welcher dem Vorsitzenden des Heimatvereines Grüna Detlev Mühlstein zur weiteren Verwahrung überreicht wurde.

Danke für die kulinarische Bewirtung an unsere Wintersportler und den Gerstensaft etc. - und da sind wir wieder beim Saft, dem der ganz besonderen Art und noch dazu dem lebensnotwendigen.

Das KiG kann man ja bei den KiG-Makern übrigens für alle erdenklichen Veranstaltungen mieten, wer hat schon noch einen so schönen Saal....

Und damit schon zur letzten Thematik in meinem Beitrag hier: Der Grünaer Kirmes. Und da hilft manchmal auch Reden, denn zum Kirmes-Eröffnungswochenende plante die Kulturhauptstadt einen großen Tag der Interventionsflächen, leider ohne im Vorfeld die Akteure mal abzufragen betreffs Termin etc. Deshalb wird’s wohl nüscht, weil alle in Grüna woanders schon gebraucht werden. Wir erinnern uns, oder wie alles begann....

Ortsgespräch war „in Grüna iss diesch Scharr nüscht los“ … aber WIR sind doch KUHA-Dorf 2025? Logisch mach mor da was...., nämlich eine Kirmeswoche mit abschließendem Rummel auf dem Grünaer Festgelände, also 10 Tage volles Programm im heimlichen Kulturhauptstadtdorf Grüna 2025:

Hier gehts zum Programm der Kirmes 2025

In diesem Sinne freuen WIR uns auf Euch als zahlreiche Besucher zu unseren Festtagen vom 22.08. - 31.08.2025 im heimlichen Kulturhauptstadtdorf 2025.

Es allen recht zu machen ist nicht einfach – aus Nichts etwas zu machen, das ist ein ANFANG! Danke allen Unterstützern und Sponsoren, welche diesen Anfang mitgestalten! Namentliche Erwähnung in der nächsten Ausgabe! Bis dahin, eine gute Zeit!

Bleiben Sie Gesund – WIR SEHEN UNS!

Lutz Neubert, Ortsvorsteher Grüna

Dieser Artikel stammt aus dem Ortschaftsanzeiger Grüna / Mittelbach August 2025

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