1911 Hausnummerierung und Wasserversorgung

1911 Hausnummerierung und Wasserversorgung

Im Jahre 1911 wurde in Grüna die heute noch gültige Hausnummerierung durch den Gemeinderat beschlossen und eingeführt. Der Vorschlag dazu kam vom damaligen Haus- und Grundbesitzerverein, der bereits zwei Jahre zuvor eine Neuregelung aufgrund der „stetigen Ausführung von Neubauten“ und des „immer größer werdenden Verkehrs“ forderte.

Bei der Einführung der Hausnummerierung wurden bei den „von Reichenbrand nach Wüstenbrand verlaufenden Straßen“ (hauptsächlich die Chemnitzer und Dorfstraße) die auf der linken Straßenseite errichteten Gebäude mit ungeraden Nummern  und auf der rechten Straßenseite die Gebäude mit geraden Hausnummern versehen. Auf den anderen, meist „quer verlaufenden Straßen“, viele waren damals noch einfache Sand- und Schotterwege, sollte zunächst die Nummerierung der Häuser fortlaufend ohne Berücksichtigung der Straßenseite erfolgen. Das Prinzip wurde später nicht mehr angewandt. Für Häuser, die an einer Straßenecke und damit an zwei Straßen lagen, wurde festgelegt, dass ein Haus zu der Straße gehört, wo sich die Haustür bzw. der Hauseingang befand.

Die alte Ortslisten- bzw. Brandkatasternummerierung der Häuser blieb weiterhin bestehen. Jedes Haus bekam zwei Nummern. Durch ein Ortsgesetz über die Bebauung von Grundstücken wurden danach die Hausbesitzer verpflichtet, am Haupteingang eines jeden bebauten Grundstücks die vom Gemeinderat festgesetzten neuen Haus- und früheren Ortslistennummern anzubringen.

Vorausgegangen war im Jahr 1896 die Bezeichnung der Straßen mit Schildern. Die vom damaligen Ortsverein in Grüna angeregte Maßnahme sollte einer „schnelleren Orientierung und Auffindung von Personen im Ort“ dienen. Auch kamen viele Personennamen, wie z.B. „Müller“, sehr häufig vor, wodurch ein Auffinden erschwert wurde. Die meisten Straßennamen existieren heute noch. So erhielt die neu angelegte und mit Beleuchtung versehene Baumgartenstraße auf Anregung des damaligen Ortsvereins ihren Namen vom früheren hiesigen Oberförster Georg Baumgarten, „der auf dem Gebiete der Luftschiffahrt hervorragend tätig gewesen war.“

Im Jahr 1911 herrschte eine große Trockenheit. Das Wasser in der erst 1908 im Ort angelegten Gemeindewasserleitung versiegte zum Teil, vor allem bei den höher gelegenen Häusern an der oberen Bergstraße. Der Gemeinderat musste neue Wasserquellen auf den Grünaer und Mittelbacher Fluren erschließen. Nach dem Erwerb eines Grundstückes im Wiesengrund oberhalb des damaligen Volksbades „Annastift“, einstigen Sommerbades Grüna, wurde 1911 mit der Errichtung einer neuen Wasserversorgungsanlage begonnen. Mit einem Kostenaufwand von insgesamt 140000 Mark entstand im folgenden Jahr zu den bisherigen Wasserwerken im Rabensteiner Wald eine weitere Wasserversorgungsstation, bestehend aus Hochdruckwasserleitung, Hebewerk und Sammelbehälter. Grüna war damit hinreichend mit Wasser versorgt. Der Ort besaß damals über 490 Wohnhäuser, 450 Grundstücke bzw. Gebäude waren bis Jahresende 1911 angeschlossen.

Wasserhebewerk der Gemeinde Grüna aus dem Jahre 1911/12 im Wiesengrund

Im Ort herrschte eine rege Bautätigkeit. Besonders viel Straßen und Wege wurden erneuert, verbreitert oder neu angelegt. In Angriff genommen wurde als größeres Objekt die Beschleusung, Verbreiterung und Ausstattung der Chemnitzer Straße mit Fußwegen. (Wie die Straße vorher aussah, zeigt das Foto). Neu beschottert, abgewalzt oder ausgebessert wurden die Dorfstraße, Mittelbacher Straße und Färberstraße. Weiterhin ausgebaut wurde die frühere Fritzschens Gasse als Verbindungsweg zwischen Chemnitzer und Dorfstraße, jetzt Forststraße.

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