Gründung des SV Grüna 1912 e.V.

Gründung des SV Grüna 1912 e.V. vor 110 Jahren

In Grüna hatte das Vereinsleben, besonders im Sport, stets einen hohen Stellenwert. Die Grünaer Sportvereine schlossen sich am 12. Oktober 1912 zum Sportverein SV Grüna 1912 e.V. zusammen. (So, wie auf dem Bild dargestellt, sollte ein Sportplatz des SV Grüna an der damaligen Bahnhofstraße, heute August-Bebel-Straße, einmal aussehen, wurde aber letztlich nicht umgesetzt.)

Ein kleiner, nach dem Ersten Weltkrieg angelegter Ehrenhain mit Gedenktafel „Seinen Toten - SV Grüna 1912 e.V.” unterhalb des Totensteins erinnert an diesen Vereinsverband. Nach der Erneuerung der gestohlenen alten Gedenktafel aus Bronze und Wiederherrichtung des etwas vergessenen Ehrenhains im Jahre 2015 übernahmen die Grünaer Vereine Turnen (ältester Sportverein), Fußball, Handball, Wintersport, Kegeln, Wandern und der Heimatverein die Pflege und Betreuung im jährlichen Wechsel. Dies erfolgte auch in Absprache mit unserem Revierförster Ullrich Göthel als Vertreter des Freistaates Sachsen, welcher für die kleine Waldfläche verfügungsberechtigt ist. Die Grünaer danken Herrn Göthel für die Unterstützung.

Die Grünaer Sportvereine können im Laufe ihrer Geschichte auf gute Erfolge zurückblicken. Zu DDR-Zeiten bekam die damalige Sektion Wintersport der BSG Motor Grüna den Status eines Leistungszentrums. Für viele Wintersportler, deren Namen unvergessen bleiben, stand die sportliche Wiege in Grüna, so z. B. für Roland Weißpflog, Falko Weißpflog und Sabine Braun. Die internationalen Kampfrichter im Sprunglauf Günter Riedel und Michael Herzig machten Grüna weithin bekannt. Der Handballer Georg Rothenburger, Großneffe der legendären Grünaer Fußballer Gebrüder Boden, spielte in der Oberligamannschaft von Wismut Aue und in der DDR-Nationalmannschaft. Auch der internationale Handball-Schiedsrichter Peter Rauchfuß steht für viele erfolgreiche Grünaer Sportler. Die Freunde des Billard-Sports können auf mehrere DDR-Meistertitel verweisen.

1937 gelang es den Fußballern in die damals höchste Spielklasse, der Gauliga Sachsen, aufzusteigen (insgesamt gab es 18 Gauligen in Deutschland). Nach dem Zweiten Weltkrieg stiegen die Fußballer 1951 nochmals in die zweithöchste Liga der DDR, der Landesklasse Sachsen, als SG Grüna (später BSG Motor Grüna) auf. 2004 erfolgte mit dem Aufstieg in die Bezirksliga (als FSV Grüna 08) die höchste Leistung nach der Wende, vor allem auch dank des Förderers und Vorstandsmitgliedes Knut Nitzsche sowie Frank Reinhold.

Auf dem örtlichen Friedhof wird mit einer Gedenktafel an unseren weithin bekannten Fußballer Walter Türk, genannt “Lazar”, erinnert. Walter Türk erhielt auf Grund seiner überdurchschnittlichen fußballerischen Leistungen Einladungen für Auswahlmannschaften Sachsens, der Stadt Chemnitz und für die Deutsche Fußballnationalmannschaft. Der damalige Trainer der Deutschen Nationalmannschaft, Sepp Herberger, berief ihn 1937 in das Spieleraufgebot zu einem Länderspiel gegen Finnland. Walter Türks Grab befindet sich auf dem Friedhof in Grüna. Die Anfertigung und Stiftung der Gedenktafel auf dem Stein erfolgte von der Firma BMF GmbH Grüna. Danke dafür dem Geschäftsführer Ronny Bernstein und dem Senior-Chef Gunter Bernstein.

Das Vereinsleben in Grüna beschränkt sich natürlich nicht nur auf die Pflege des Gedenksteins am Totenstein. Über 25 Vereine sind gegenwärtig aktiv. Es finden regelmäßig Vereinsstammtische mit unserem Ortsvorsteher Lutz Neubert zwecks Informationsaustausch, Terminabstimmungen usw. statt. Die Blicke der Grünaer richten sich nun auf die Umsetzung des langgehegten Vorhabens „Turnhallenneubau”, was zur Festveranstaltung „100 Jahre Handball in Grüna“ der Stadt Chemnitz wieder mit auf den Weg gegeben wurde. In diesem Sinne „Sport frei”.

Albrecht Müller, Grüna

Dieser Artikel stammt aus dem Ortschaftsanzeiger Grüna / Mittelbach Oktober 2022

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